CDU Stadtverband Ahaus

Bei Nachbarn gut informiert

Mit Informationen gut versorgt wurden am Mittwoch, den 15. März 2012, 32 Mitglieder der Seniorenunion im CDU-Stadtverband Ahaus in ihrer Nachbar- und Partnergeneinde Haaksbergen (NL).
Herzlich wurden die Ahauser Seniorinnen und Senioren von den beiden Wethoudern Hermann Scholten und Jan Diepenmaat bei einem Kaffee mit Kuchen willkommen geheißen und über die politische und personelle Struktur der Gemeinde Haaksbergen informiert. Vieles davon ähnelte dem, was man aus der eigenen Stadt kennt. Allerdings wurden auch deutliche Unterschiede sichtbar. So wird die Gemeinde Haaksbergen bei einem Eigenanteil von 10% zu 90% von Staat Niederlande finanziert, muss sich dabei aber starker Kontrolle durch die Provinzregierung unterwerfen. Die Hauptquelle für die eigenen Einnahmen ist nicht die Gewerbesteuer, sondern die Haus- und Wohnungssteuer, mit der zugleich auch die Abgaben für die Energieversorgung und die Kanal- und Abfallgebühren erhoben werden.
Auch beim Personal gibt es einen erheblichen Unterschied: Der Bürgermeister wird nicht direkt gewählt, sondern von der Königin nach einer Vorschlagsliste bestimmt.
Dass es in den Niederlanden eine Grundrente von ca. 750 € für jeden gibt, ist der wesentlichste Unterschied im sozialen Bereich.
Dagegen gleichen sich die Probleme, die der Demografische Wandel mit sich bringt: deutliche Verringerung der Kinderzahl steht auch hier einer längeren Bezugsdauer der Rente gegenüber. Die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft mit der Auflösung der Familienverbände lässt die Nachfrage nach kleinen Wohneinheiten und Pflege- bzw. Betreuungsplätzen sprunghaft ansteigen.  Da das Bauen - sowohl die Grundstücke als auch die Bauarbeiten - wesentlich teurer ist als in Deutschland, wird dafür das deutsche Grenzgebiet genutzt, was offiziell nicht unbedingt begrüßt wird.

Die beiden Wethouder beantworteten auch ins Detail gehende Fragen mit viel Geduld, wofür sich Franz-Josef Weuthen, der Vorsitzende der Seniorenunion, ganz herzlich bedankte.
Ein Film über einen Niederländer, der von Haaksbergen aus zu Fuß flussaufwärts die Quelle von Buurser Beek/Ahauser Aa erkundet hat, schloss den Aufenthalt im modernen Haaksbergener Ratssaal ab.
       
Nach der Politik folgte die Kultur: J. H. Scholten, der Vater des Wethouders und Vorsitzender des Historischen Krings Haaksbergen führte die Seniorinnen und Senioren aus Ahaus zum Bronze-Stadtmodell zwischen  Rathaus und Kirche, erklärte die Anlage der Stadt und wies, bevor er seine Gäste ins Innere der Kirche führte, daraufhin, dass nach einem Edikt Napoleons aus dem Jahre 1809 die Kirche der katholischen Gemeinde gehört, der Turm aber und die Glocken im Eigentum der Stadt stehen.   

Zu den Sehenswürdigkeiten Haaksbergens gehört auch die immer noch betriebsbereite Windmühle im Stadtinneren. Mühlenwart Henk Smits erläuterte Aufbau und Wirkweise der historischen Mühle und präsentierte manches technische Detail.

Danach erreichte die Gruppe per Bus die Theeschenkerij Jordaan Haaksbergen im großen Freizeitpark am Hallenbad De Wilder. Dieses Haus, 1922 ursprünglich vom Textilindustriellen Jordaan aus Bayern importiert und im Haaksbergener Stadtzentrum für seinen Verkaufsleiter Arnold Lepping aufgebaut, wurde  vor einem guten Jahr dort ab- und an jetziger Stelle als Teehaus wieder aufgebaut.    

Jan ten Asbrock, vertraut mit der Geschichte der Textilindustrie in Haaksbergen, führte durch das im Hause jetzt befindliche Museum, das im Wesentlichen Produkte der Firma Jordaan zeigt. Franz-Josef Weuthen nahm hier Gelegenheit, sich  bei J. H. Scholten auf Haaksbergener und Bernhard Heying auf Ahauser Seite für das informative Programm und die freundliche Führung zu bedanken.

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