Vorsitzender Heinrich Laing freute sich, den Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises Jens Spahn bei einem "Politischen Dämmerschoppen" der CDU-Seniorenunion am Donnerstag im Saale Möllers am Wall begrüßen zu können. Trotz prallvollen Terminkalenders war Spahn für eineinhalb Stunden nach Ahaus gekommen, um rund 25 interessierten älteren Ahauserinnen und Ahausern in groben Zügen die gegenwärtige politische Situation in Berlin zu erläutern und kritische Fragen dazu zu beantworten.

Spahn wollte seine Enttäuschung über den Ausgang der Bundestagswahlen nicht verhehlen, gleichwohl hob er hervor, dass gerade im Münsterland deutliche, für die CDU günstige Ergebnisse erzielt worden seien. Einer zu bevorstehenden notwendigen Diskussion über die Ursachen des unerwartet schlechten Abschneidens der CDU wollte er nicht vorgreifen, bedauerte aber, dass die CDU sich von ihrem Wahlprogramm mit klaren Aussagen zur Arbeitsmarkt-, Familien- und Sozialpolitik ohne Not habe abdrängen und die Steuerpolitik als Schwerpunkt habe aufdrängen lassen. So wichtig eine gründliche Aufarbeitung dieser Fragen sei, wichtiger sei zur Zeit, den unter den gegebenen Umständen sicherlich schwierigen Auftrag der Wählerinnen und Wähler ernst zu nehmen, eine handlungsfähige Regierung zu bilden und die seit langem anstehenden Probleme endlich in Angriff zu nehmen und möglichst effektiv zu lösen. Dabei komme es darauf an, trotz allen notwendigen Kompromissen nicht nur die Kanzlerin zu stellen, sonder möglichst viele Erfolg versprechende Absichten aus dem Wahlprogramm der CDU zur Geltung zu bringen.
Spahn bedauerte, dass die Unruhen in der SPD und auch das Verhalten des bayrischen Ministerpräsidenten Stoiber zum Gelingen der Koalitionsverhandlungen wenig förderlich gewesen seien, gut sei allerdings, dass die SPD schnell Lösungen für ihre Probleme gefunden habe; das sei auch im Interesse der CDU, denn nur mit einem innerlich starken Koalitionspartner ließen sich die notwendigen einschneidenden Maßnahmen verwirklichen.
In der anschließenden lebhaften Diskussion erklärte Spahn, dass es ihm nicht möglich sei, den PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky wegen dessen Kadervergangenheit in der DDR zum stellvertretenden Bundestagspräsidenten zu wählen, grundsätzlich gestand er der Linkspartei aber einen Stellvertreter in diesem Amt zu. Auf Rentenkürzungen angesprochen erklärte Spahn, durch die vom Rentengesetz aus dem Jahre 1959 festgelegte Kopplung der Renten an die Löhne komme es notwendigerweise zu einer Rentenkürzung, wenn das allgemeine Lohneinkommen sinke. Bei den Beschlüssen zur Rentenreform gehe es darum, auf den Bevölkerungsrückgang zu reagieren und auch zu berücksichtigen, dass längere Lebenserwartung bei durchweg guter Gesundheit auch zu einer längeren Lebensarbeitszeit führen müssten. Ziel der diesbezüglich beabsichtigten Maßnahmen sei es, die Sozialsysteme für die Zukunft fit zu machen, damit auch in fünfzig Jahren Existenz und Gesundheit der Menschen gesichert sind.