Zu einer Bilderreise durch das heutige Ostpreußen hatte die CDU-Seniorenunion Ahaus alle älteren Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch, dem 7. Dezember 2005, um 17.00 Uhr in den Saal der Gäststätte Möllers am Wall herzlich eingeladen.
In vorweihnachtlicher Atmospäre zeigte und erläuterte das Ehepaar Skorzak Bilder aus Masuren, von der Wolfsschanze, von der Marienburg und auch dem ehemaligen Königsberg, heute Kaliningrad.
Ostpreußen heute nach Jahrhunderte langer politischer Zerrissenheit ein Armenhaus Europas. Vor der Senioren‑Union Ahaus machte Franz Skorzak in seinem Diavortrag im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Programms der Seniorenunion vor allem den Wandel des heute russischen Teils dieser ehemaligen „Kornkammer des Reiches" zum heutigen Land ohne Zukunft deutlich.
Gleichzeitig entstand vor den Augen der Zuhörer im voll besetzten Saal Möllers ein landschaftliches Paradies, das seinen Höhepunkt in den Masuren mit über 3000 Seen findet. Allerdings drücken auch 30 Prozent Arbeitslosigkeit.
Ostpreußen, so Skorzak, zählte vor dem Krieg rund 2,5 Millionen Einwohner, davon knapp 1,2 im heute russischen Teil. Auf Stalins Befehl wurde nach dem Krieg alles zerstört, was an Deutschland erinnerte.
Ausnahmslos alle Deutschen wurden aus dem Land vertrieben. Neben dem Land mit 300 zerstörten Dörfern, dem die Versteppung droht, bietet der Wiederaufbau Königsbergs ‑ heute Kaliningrad ‑ mit nur einem Prozent Arbeitslosigkeit einen Hauch von Hoffnung.
Dort wie auch im übrigen Ostpreußen hat die Restaurierungskunst wieder wunderschöne Stadtbilder geschaffen. Wie die Bilder des Ehepaares Skorzak auf einer Bahnreise verdeutlichen, findet die Behaglichkeit alter Zeit die Bewunderung aller Besucher. Das gilt in besonderem Maße auch für den Dom in Königsberg oder die gerade fertig gestellte Königspforte. Im krassen Gegensatz dazu das „hässlichste Haus Europas" in Königsberg, das Haus der Räte.
So bildeten landschaftliche Schönheit und hoffnungslose Wirtschaft einen Spannungsbogen, der die Gäste des Vortrags bis zur letzten Minute fesselte. Sie lernten ein Königsberg kennen, in dem nach dem Kriege 80000 Deutsche verhungerten. Und in dem heute überlegt wird, die Stadt wie in der Universität bereits geschehen, in Kantstadt, nach dem inzwischen von den Polen längst zum Landsmann annektierten großen deutschen Philosophen, umzubenennen. ‑ w.p.