Prag und Dresden waren für eine Woche das Ziel eines Seminars, zu welchem das Deutschland- und Europapolitische Bildungswerk NRW in Verbindung mit der Senioren-Union der CDU im Stadtverband Ahaus 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Ahaus eingeladen hatten.
In Prag wurden am Beispiel Tschechien in einem ersten Seminar in mehreren Referaten die sich durch die 1996 beantragte EU-Mitgliedschaft ergebenden Probleme herausgestellt, aber auch die Vorteile, die sich durch eine Mitgliedschaft ergeben würden.
Aktuelle Fragen der wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Situation in Tschechien erläuterte eine Mitarbeiterin der Deutschen Botschaft ausführlich und mit großer Fachkenntnis. Die sich durch die Neuwahlen ergebenden außenpolitischen Auswirkungen, aber auch die Nachkriegsgeschichte (Bennesch-Dekrete) sowie die Situation der deutschen Minderheit wurden in die Diskussion mit einbezogen.
Bei einem Rundgang durch das Stadtzentrum wurden die Stadtentwicklung und die Stadtsanierung in Prag nach der Wende, aber auch die vorhandene historische Gebäudesubstanz erläutert. Weitere wirtschaftliche Aspekte des EU-Beitritts wurden während eines Besuchs der Skoda-Werke in Mlada Boleslav angesprochen. Dort vermittelte eine ausführliche Werksbesichtigung den Teilnehmern eine Einblick in die Fahrzeugproduktion. Auffallend war der große Anteil von jungen Arbeitskräften im Bereich der Automontage am Fließband.
Nach der Rückfahrt nach Prag stand der Nachmittag den Seminarteilnehmen zur freien Verfügung, der von allen zu einem ausführlichen Stadtbummel genutzt wurde.
Bei einem Empfang im Rathaus der Stadt Prag (Altstädter Rathaus) durch den stellvertretenden Bürgermeister des Stadtbezirks I wurden die verschiedensten kommunalen Probleme, die sich auch durch die Größe der Stadt Prag ergeben, angesprochen. In einem anschließenden Gespräch mit dem Senator für Landwirtschaft, Planung und Verkehr des Senats der Tschechischen Republik erhielten die Ahauser einen Einblick in die vielfältigen Probleme des Landes, aber auch auf die zu erwartenden Vor- und Nachteile durch den EU-Beitritt.
Nachmittags gab der Prior des Klosters Strahov ein Einblick in das Verhältnis von Staat und Kirche in der Tschechischen Republik. Nach der Rückkehr nach Prag wurden noch Teile der Prager Burg besichtigt, eine abendliche Schiffsfahrt auf der Moldau rundete den Besuch ab.